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Kreuze in Kiste
Kreuz ist ein Prinzip. Die drei Raumesrichtungen treffen zusammen und definieren einen Punkt, den Kreuzungspunkt. Dort treffen sie aufeinander und durchdringen sich. Ist es Materie, die da aufeinander prallt, muss sie sich komprimieren, stauchen. Durch diese Verdichtung bleibt kein Freiraum für Bewegung, Dynamik, Leben. Es ist ein Todespunkt. Schon das Prinzip als solches ist ein Todesmoment. Um die Richtung der Stauchung zu betonen, werden die mteisten Kreuze zur Mitte hin dichter, dicker. Das Material ist Blei, das stumpfeste, dumpfeste, amorpheste, schwerste und "toteste" Metall. Die Oberflächenstruktur der Kreuzformen ist amorph, ungerichtet, offen, angreifbar und angegriffen. Kalkreste sitzen in den Ritzen. Das Prinzip Kreuz ist angegriffen. Die Präsentation der Kreuzformen ist ebenfalls amorph, unstrukturiert, sie sind in einer Kiste in engem Innenraum chaotisch gedrängt. Die Kiste selber ist mächtig. Ihr starker Rand unterstützt den Eindruck der Bedrängnis der Kreuze. Auch ihre Oberflächengestaltung ist amorph, rauh.
Dem ehemals lebendigen Material Holz (Eiche) wird von einer Kalkschicht der letzte Lebenssaft entzogen. Die Kiste ist auch ein angegriffenes Prinzip. Der Sockel greift Formsprache und Materialien auf. Er erwartet ob der Präsentationshöhe das Entgegenkommen des Betrachters. Seine leichtkonische Form hebt den Schwerpunkt hin zu den Kreuzen in der Kiste. Dezenz unterstreicht seinen dienenden Charakter.
Kreuze, Kiste und Sockel bilden eine Einheit - Kreuze in Kiste.
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