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City-Offensive „Ab in die Mitte!“ 2006
BürgerUnternehmenStadt
„Utopia. machen.“
Essen, 9.-23. September 2006
Utopia. machen.
Phantasien. Pläne. Praxis.
Ideen. Imaginationen. Illusionen.
Visionen. Verzauberungen. Verwirklichungen.
Wolkenkuckucksheime. Luftschlösser. Himmelsstürmer.
Unter der thematischen Klammer „Utopia. machen.“ wurden Fragen der Zukunftsgestaltung aufgegriffen, wie aus Utopien Realitäten werden.
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- Wie kommt das Neue in die Welt?
- Wie sind neue Kulturimpulse, neue Kulturepochen entstanden?
- Was behindert oder verhindert die Verwirklichung von Utopien?
- Wodurch wird eine Idee zur Utopie oder zur Realität?
- Was ist das Neue am Neuen?
- Was wäre, wenn ich täte, was ich wollte?
- Wie verläuft die kulturelle Evolution des Menschen?
- Wie ist die zukünftige Gesellschaft wünschenswert?
- Was geschah mit ehemaligen Utopien? |
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Film Impressionen |
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Charakteristisch an Utopien ist, dass die Auseinandersetzung mit ihnen gesellschaftliche Vorstellungen öffnet, aus der Stagnation befreit und somit die Grundlage für Veränderungen einleiten kann. In dieser Spannung des Begriffes Utopie vom Wolkenkuckucksheim über die Vision ins pralle Leben wurde der Begriff gefasst und dazu aufgefordert: Utopia. machen.
Um mit Kurt Tucholsky zu sprechen: „Wozu führen denn letzten Endes die Erkenntnisse des Geistes, wenn man nicht einmal von den Höhen der Weisheit herunterklettert, ihre Ergebnisse auf das tägliche Leben anwendet und das zu formen versucht, nach ihrem Ebenbilde? Nichts ist uns peinlicher und verhasster als konkret gewordenen Geistigkeit!“
Der Begriff „Utopia“ kommt aus dem Griechischen und heißt übersetzt soviel wie Nirgendwo-land oder Nicht-Ort. Im heutigen Sprachgebrauch wird in vielen Lexika unter Utopie ein „unerfüllbarer Wunschtraum, nicht zu verwirklichender Plan“ verstanden. Dennoch sind Gesellschaftliche Entwicklungen oft durch Utopien und Visionen gedanklich vorbereitet worden, etwa in Religion und Kunst, Philosophie oder Technik (z.B. „Der Traum vom Fliegen“).
In Essen werden bereits visionäre, utopische Projekte in Angriff genommen, das Projekt trat an, um weitere Projekte anzuregen sowie um die Bürgerinnen und Bürger zum Mitdenken und zur Mitarbeit zu animieren. Realisiert wurde das Projekt von der Veranstaltergemeinschaft Kulturbüro der Stadt Essen und Essen Marketing GmbH in Zusammenarbeit mit den Künstlern Edda Gerusel und Lex Spielmann, die das Konzept „Utopia. machen.“ entwickelten und als künstlerische Leiter umsetzten.
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Schwerpunkte
Die Eröffnung fand im Stadtbezirk 3 (Frohnhausen/Altendorf) statt. Das Bühnenprogramm im Riehlpark bot eine eigens für „Utopia.machen.“ zusammengestellte „Protopia Project“-Band, zudem gab es Angebote für Kinder, u.a. eine Wahrsagerinn, einen Turmbau zu Babel, einen Frisurenwettbewerb. Einzelhändler beschäftigten sich mit ungewöhnlichen Handelsbeziehungen, Kinder hatten ihren Spaß beim Kickerturnier und beim Feuerspeiworkshop. In der nördlichen Innenstadt Essens wurden eine alternative Kunstausstellung und geistreiche Poesie geboten; mit Rap und Untergrundszenetanzmusik wurde in einer leerstehenden Büroetage Partystimmung erzeugt.
„Openair-Ateliers“ ermöglichte den BürgerInnen Künstlern, Architekten und Stadtplanern zu begegnen und gemeinsam mit ihnen utopische Fassadengestaltungen zu entwickeln, die im Anschluss an „Ab in die Mitte!“ möglichst auch umgesetzt werden.
Das Abschlussfest unter dem Motto „Das Unmögliche möglich machen“ auf dem Burgplatz in der City präsentierte ein Bühnenprogramm mit Musik und einer Show des GOP Variétes, einer weiteren wichtigen Einrichtung in der NordCity. Inhaltlicher Schwerpunkt war der Markt der Unmöglichkeiten: Er bot Einblicke in die Arbeit spannender „Zukunfts“-Projekte, Initiativen und gelebter Utopien.
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Utopische Wünsche
Auf vielfältige Weise näherte sich das Projekt den Utopie - Vorstellungen der Essener Bürgerinnen und Bürger. Umfragen in der City durch den „orangenen Traumfänger“, eine Lokalradioumfrage von Kinderreportern des Apo-Jugendhauses und des Falkenstudios mit Sendung des 102.2 Radio Essen, die Gründung des über den Projektzeitraum hinaus aktiven „Utopia. Rates. Essen“, Vorträge und Diskussionen waren Bestandteile dieser Auseinandersetzung. Ganz explizit benannten Bürger ihre utopischen Wünsche beim „Utopia-Wunsch-Pavillon“: Diese hier entstandene Wunschliste wurde beim Abschlussfest feierlich in einer Grundsteinlegung als „Same“ für Neues in Mitten der City, im historischen Herzen der Stadt, im Burgplatz gepflanzt!
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Fazit
„Utopia.machen.“ das war ein anspruchsvolles Projekt, das den Visionen und Wünschen, aber auch den Problemen der Essener Bürger große Aufmerksamkeit schenkte. Anstatt nur ein Bühnenprogramm abzufackeln, wurden viele kleinteilige sowie nachhaltige Projekte und Veranstaltungen realisiert: Nach intensiver Vorarbeit wurde den BürgerInnen zwei Wochen lang eine spezielle Form der Auseinandersetzung mit Zukunftsgestaltung, Kunst, Urbanität, Lebensqualität u.a. ermöglicht. Die Innenstadt wurde dabei ganzheitlich betrachtet, nicht nur als Ort des Handels, sondern auch als Ort für Wohnen, Verweilen, Begegnen, Kunst und Kultur, für junge und alte Menschen! Utopia. machen. war auch ein Beitrag zum Aufbau von Netzwerken, vor allem in der NordCity, die nützlich sein können, um die anstehenden Aufgaben des städtischen Wandels zu bewältigen.
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